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Übersicht Hausbooturlaube

Bootsurlaub: Sommer 2009
Nordholland

Teil 1:
Muiden - Amsterdam - Alkmar

Teil 2:
Alkmar - Edam - Muiden

Teil 3: 
Holland versus Frankreich

Was sind nun wirklich die Unterschiede zwischen fluvialem Tourismus in Frankreich und Yachting in Holland? Hier unsere Beobachtungen:

 

Frankreich

Holland

Fahrgebiet

Sie wählen eine Charterbasis und schon ist die Route weitgehend festgelegt. Es geht den Kanal / Fluss hinauf oder eben hinunter.

Schiffbares Wasser ist fast überall. Die Strecken lassen sich vielfältig kombinieren. Die Zahl der möglichen Varianten ist enorm.

Turnplanung

Man besorgt sich den passenden Kanalführer (handlich als Broschüre gebunden) und bekommt das Karten­material und alle Informationen – nautische und touristische – mundgerecht serviert. Man kann darauf vertrauen, dass das Schiff, das man chartert, durch alle Brücken und alle Schleusen in Reichweite der Charterbasis passt.

Für die einwöchige Fahrt benötigen wir 3 Karten (2 davon im unhandlichen Landkarten­format und eine Broschüre für das Ijsselmeer). Auf ihnen ist winzig klein Durchfahrtshöhe und Breite jeder Brücke und jeder Schleuse sowie die Tiefe des jeweiligen Fahrwassers eingetragen. Man muss sich über Höhe, Breite und Tiefgang des Bootes informieren, plant eine individuelle Route und prüft (am besten mehrmals) akribisch Punkt für Punkt, ob das Fahrzeug durch die Engstellen passt. Nehmen Sie sich dafür viel Zeit!

Charterboote

Schwach motorisierte Hausboote

Bei lokalen Verleihern eine hohe Bandbreite bis hin zu seegängigen 15-m-Yachten

Geschwindigkeit

Soweit lokal nicht weiter eingeschränkt sind auf französischen Kanälen max. 10 km/h erlaubt. Das ist auch die Höchstgeschwindigkeit der Charterboote.

Es gelten jeweils eigene Höchstgeschwindigkeiten zwischen 6 und 18 km/h, die nicht am Ufer ausgeschildert sind. Man informiert sich aus dem „Water Almanach“, der auf jedem Charterboot vorhanden sein muss.

Landschaft

Die meisten Charterbasen finden Sie in dünn besiedelten Gebieten. Die Provinzregierungen sehen im Bootstourismus eine Chance, der Landflucht zu begegnen.

In Holland begegnen Sie Industrie, Handel, Verkehr und Landwirtschaft in stetem Wechsel und unmittelbarer Nachbarschaft. Das ganze Land macht einen aufgeweckten, quirligen Eindruck.

Sprache

Vielleicht klappt es mit Englisch, aber am besten ist, wenn Sie jemanden in der Crew haben, der die Landessprache beherrscht.

Versuchen Sie es auf Englisch, häufig wird Ihnen dann sogar auf Deutsch geantwortet.

Zusatzkosten

Brücken- oder Schleusengeld war formell nie fällig. An vielen Schleusen wird allerdings ein Trinkgeld erwartet.
An den Ufern der Kanäle darf man gratis anlegen.
Der Treibstoff wird nach Maschinenstunden abgerechnet. Jede Leerlaufminute zählt mit.

Brücken- bzw. Schleusengeld wird an einigen Stellen nach einer festen Preisliste erhoben.
Anlegen außerhalb der Yachthäfen ist fast überall verboten (das meistplatzierte Hinweisschild an holländischen Wasser­straßen ist „Verboden aan te leggen“). Das Übernachten in den Häfen kostete uns zwischen 11,00 und 24,00 €.
Das Boot wird vollgetankt abgegeben.

Stressfaktor

Viele Schleusen mit großem Hub. Die Crew muss immer wieder über glitschigen Leitern klettern und mit nassen, dreckigen Leinen hantieren.

Brücken mit niedrigen Durchfahrtshöhen. Oft müssen wir die Brückenwärter per Handy auf uns aufmerksam machen und wir denken mit Schrecken an die Roaming-Kosten.

Wetter

Spielt kaum eine Rolle für das Navigieren

Es ist stets vorteilhaft, den aktuellen Wetterbericht abzufragen um nicht von Starkwind überrascht zu werden..

Teil 1:
Muiden - Amsterdam - Alkmar

Teil 2:
Alkmar - Edam - Muiden

Teil 3: 
Holland versus Frankreich