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Übersicht Hausbooturlaube

Bootsurlaub: Sommer 2008
Marne - Seine - Paris

Teil 1:
La Ferté - Port Arsenal de Paris
Teil 2:
Notre Dame und Tour Eiffel

Teil 3: 
Port Arsenal de Paris - La Ferté


Im Sommer 2008 führte unsere Hausboottour von La Ferté sous Jouarre die Marne hinunter, über die Seine nach Paris bis zum Eiffelturm und wieder zurück. Wir hatten eine "Tarpon 37 Duo Prestige" gechartert, ein Boot, auf dem man zu viert sehr komfortabel wohnen kann.  Zunächst war uns die Tour als zu lang erschienen für eine Woche, doch unsere langjährige Charteragentin Frau Gerlinde Ruff, von Ruff Bootsreisen (sehr zu empfehlen), hatte die Tour in 2007 selbst getestet und unsere Zweifel zerstreut.
Die Crew stärkt sich vor der Reise
Wir trafen bereits am Vormittag des 28.06.2008 an der Basis in La Ferté ein. Das Boot sollten wir aber erst am Nachmittag übernehmen. Also konnten wir uns ausgiebig im "Cheval Rouge" stärken. Moni, die passionierte  Pferde- liebhaberin argwöhnte, dass dort (nomen est omen) Pferdefleisch als Spezialität aufgetischt würde. Davon konnte aber nicht die Rede sein. Vielmehr handelte es sich um ein Restaurant, das ausgesucht gute Gerichte à la Réunion servierte.
Häuserzeile in La FertéDie Zeit bis zur Übernahme des Bootes um 15:00 Uhr nutzten wir, um uns das Städtchen anzusehen und um  Proviant besorgen. Auf Kanälen und regulierten Flüssen kann es einem immer passieren, dass man mit seinem Boot zwischen zwei Schleusen festsitzt, und der nächste Supermarkt ist viele Kilometer weit entfernt. Also sorgt Alex dafür, dass der Kühlschrank und das Brotschapp immer gut gefüllt sind.

Die pittoreske Uferbebauung lässt stellenweise an das Fischerviertel in Bamberg denken.
Endlich auf dem WasserWir waren pünktlich wieder an der Basis und hofften immer noch, zeitig losfahren zu können. Schließlich kannten wir den Bootstyp und brauchten auch keine Einweisungsfahrt für den Charterschein, weil Wolf vor Jahren schon seinen richtigen Sportboot- Führerschein gemacht hat. Aber es ist beeindruckend, wie lange der Agent des Vermieters einen mit seinen drei Formularen aufhalten kann, und wie lange er braucht, die Funktion des Kühlschrankes und des Gasherdes zu erklären.

Jedenfalls war es dann deutlich nach 17:00 Uhr, bis wir endlich auf dem Wasser waren.
Dinner auf dem OberdeckAls wir die Schleuse von Isles des Meldeuses erreichten, war sie bereits für die Nacht geschlossen. Also legten wir vor der Schleuse an und ließen den Tag bei einem gemütlichen Diner auf dem Oberdeck ausklingen.

Aus dem Wasser springen verboten !Den Behörden lag unsere Nachtruhe offensichtlich sehr am Herzen, denn den Fischen war durch ein Verbotsschild ausdrücklich untersagt, am Liegeplatz herumzuspringen ;-)
 
Zweiter BootstagZwischen La Ferté und Meaux macht die Marne einen sehr ursprünglichen Eindruck. Sie mäandert in natürlichen Schleifen in ihrem Flussbett. Sie ist nicht begradigt, unSchwäned die Schiffahrt ist auch nicht auf einen Seitenkanal ausgelagert. Die Strömung ist ungewohnt stark, aber nicht gefährlich und die Wasserqualität ist so gut geworden, dass das Strandbad in Meaux kürzlich wieder eröffnet werden konnte. An dieser Stelle sei erwähnt, dass wir in La Ferté zum ersten Mal ein Boot mit Schwarzwassertank chartern konnten. In den früheren Jahren vertrauten die Verleiher dagegen ausschließlich auf lange Übergangsfristen und die Selbstreinigungskraft des Wassers.
Annäherung an MeauxKathedrale von Meaux 
Am späten Nachmittag des zweiten Tages näherten wir uns dem Städtchen Meaux. Normalerweise kann man auf der Marne bis in die Altstadt fahren und findet dort einen Sportboothafen. Aber just an diesem Tag feierten die Meauxianer das "Fest des Wassers", und der ganze Innenstadtbereich war für den normalen Bootsverkehr gesperrt. Hier tummelte sich die Bevölkerung mit den unterschiedlichsten Wassersportgeräten. Wir legten an der Uferböschung links kurz vor der Abzweigung zum Schleusenkanal an und erkundeten den Ort zu Fuß. An der Uferpromenade waren neben den üblichen Verkaufsbuden Spielgeräte und Informationsstände aufgebaut, die thematisch dem Wasser gewidmet waren.
Meaux ist berühmt für einen speziellen körnigen Senf. Wir hätten gerne ein paar Gläser als Mitbringsel erstanden. Aber auf unserem Weg durch die Stadt konnten wir kein Geschäft entdecken, in dem es diesen MeauxSenf zu kaufen gab. Die zweite Spezialität dagegen, der köstlichen Brie de Meaux, begleitete uns auf der ganzen Reise.

Le Vieux Chapitre (das alte Domkapitel) ist als "Historisches Monument" ausgewiesen, dabei stört es niemanden, dass der markante überdachte Treppenaufgang erst in den 30er Jahren des 20sten Jahrhunderts dazugebaut wurde.

Im Hof waren gerade die Kulissen für die mittelalterlichen Festspiele aufgebaut, und die historischen Kulissen waren ohnehin erst auf den zweiten Blick von der authentischen Bausubstanz zu unterscheiden.
Liegeplatz EsblyAm Nachmittag fuhren wir noch ein paar Kilometer die Marne hinunter und fanden einen ruhigen Liegeplatz für die Nacht in Esbly.
Einkauf in Esbly









In dem Städchen findet man überraschend gute Einkaufsmöglichkeiten und Christel versorgte uns hier wie überall mit der herrlichsten Patisserie.
Schleusen mit DickschiffGraureiher
Je mehr wir uns Paris näherten, um so häufiger waren die Begegnungen mit der Berufsschifffahrt. Die Ver- und Entsorgung der Metropole wird zu einem großen Teil über Marne und Seine abgewickelt.

Tunnel St. MaurIm Tunnel St. Maur
Der Tunnel St. Maur mit seinem beeindruckenden Schilderwald am Eingang.
Auf der unteren Marne


In den Außenbezirken von Paris, kurz vor der Mündung der Marne in die Seine, kam uns ein Sandfrachter aus der Schleuse entgegen.
Marnemündung
Hier, am "Chinesischen Eck", mündet
die Marne in die Seine.

Auf der Seine








Auf der Seine fanden wir uns inmitten dichter Berufsschifffahrt wieder.
Einfahrt Port Arsenal
Das Tagesziel, der Yachthafen Port Arsenal an der Place de la Bastille, ist erreicht. Die Einfahrt liegt unter der Brücke. Die Marina ist Teil des Canal de St. Martin und um ins Hafenbecken zu gelangen, ist unter der Brücke noch eine letzte Schleuse zu überwinden. 


Um sich zu orientieren, drehte unser Skipper noch eine kleine Runde auf der Seine und wir konnten schon mal einen Blick auf Notre Dame und die Île de la Cité werfen.
Blick auf Notre Dame Die Schleusentore waren geschlossen. Deshalb machten wir an dem Ponton rechts neben der Einfahrt fest und Moni meldete uns perAnmelden bei der Capitainerie Gegensprechanlage beim Hafenmeister an, der auch die Schleuse bedient.

Zehn Minuten später war die Einfahrt frei. Im Hafenbecken legten wir vor der Capitainerie am Empfangskai an, um unseren endgültigen Liegeplatz zu erfahren. Nachdem wir dem sehr freundlichen Hafenmeister die Länge und die Breite des Bootes angegeben hatten (ungefähr genau geschätzt 11,00 m x 3,90 m, einfacher wäre es gewesen, den Leihvertrag parat zu haben), bekamen wir einen sehr schönen Platz an einem Schwimmsteg am Westufer zugewiesen.
Abends in Port Arsenal
Den Nachmittag verbrachten wir damit, einen Supermarkt in Fußgängerdistanz zu suchen. Und nach eifrigem Bemühen hatten wir tatsächlich Erfolg!
Nach einem Diner in einem typischen Restaurant in der Nähe der Place de la Bastille ließen wir den Tag bei einem Glas guten Rotweins ganz romantisch auf dem Oberdeck ausklingen.
Auf der gegenüberliegenden Uferpromenade traf sich abends die Jeunesse de la Cité. Gegen 23:00 Uhr kehrte dann aber - überraschend für eine Marina mitten in der Metropole - angenehme Ruhe ein.
     
Teil 1:
La Ferté - Port Arsenal de Paris
Teil 2:
Notre Dame und Tour Eiffel

Teil 3:
Port Arsenal de Paris - La Ferté