Bootsurlaub:
Sommer 2008
Marne -
Seine - Paris
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Nach einem ausgedehnten Frühstück meldeten wir uns bei der
Capitainerie ab und machten uns auf den Rückweg.
Über das Wehr von St. Maurice ergießt sich die Marne in die
Seine und wir benutzen die Schleuse, um die erste Stufe auf unserem Weg
aus dem Pariser Becken zu erklimmen.
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Während
wir normalerweise, der besseren Übersicht wegen, lieber das
Cockpit auf dem Oberdeck benutzten, trieb uns auf der Rückfahrt
der
zeitweise sehr ergiebige Regen an den unteren Steuerstand. Gerne
hätten wir hier das bis dahin weitgehend
verschmähte Bugstrahlruder zum An- und Ablegen in den
Schleusen benutzt. Aber wer auch immer das Boot ausgestattet hat,
hielt es nicht für notwendig, im Außenbereich nassfeste
Schalter für die Bedienung des Strahlruders einzubauen. Kurz und
schlecht: Der Regen, der uns an den vergleichsweise
unübersichtlichen
Innensteuerstand trieb, legte auch per
Kurzschluss die Manövrierhilfe lahm. Bis wir den Zusammenhang
herausfanden, gaben wir bei den Manövern in der einen oder anderen
Schleuse ein recht klägliches Bild ab. Endlich fand Moni den
richtigen Schalter, um das Strahlruder ganz abzuschalten, und wir
manövrierten wieder wie in alten Zeiten ausschließlich mit
dem verlässlichen, traditionellen Ruder.
Die Aquafauna schwamm derweil völlig unbeeindruckt ihrer Wege -
ohne Bugstrahlruder und dem schlechten Wetter trotzend.
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Eine Begegnung der besonderes dicken Art veranlasste uns, noch dichter
als ganz dicht an die Uferböschung heranzufahren. Der Kapitän
schob sein Dickschiff nur millimeterweise durch den Engpass. Es war
absehbar, dass die Passage mindestens eine Viertelstunde dauern
würde, und wir machten zwischenzeitlich am Ufer fest. Ein
freundlicher Angler war uns dabei behilflich (bemerkenswert, denn sonst
reagieren Angler doch eher reserviert auf Sportbootfahrer.)
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In Lagny sur Marne fanden wir mitten in der Stadt überraschend
einen komfortablen Anleger, der nicht auf unserer Karte
eingezeichnet war und blieben über Nacht.
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Am Abend des nächsten Tages machten wir noch einmal in Meaux fest.
Der Hafenbereich war nicht mehr wegen des Festes des Wassers gesperrt,
aber so überfüllt, dass wir uns wieder einen Liegeplatz im
Außenbereich suchen mussten. Nachdem wir festgemacht hatten,
durchstreiften wir die Stadt. Gerade noch rechtzeitig, bevor
wir von einem aufziehenden Gewitter gewaschen wurden, erreichten wir
das
Restaurant-Schiff im Hafen und hatten ein exzellentes Diner.
Am Freitag führte uns die letzte Etappe dann nach einem
Mittagshalt in Mary sur Marne (da kann man auch gut essen) zurück
nach La Ferté sous Jouarre. Da wir noch viel Zeit und noch mehr
Baguettes übrig hatten, fuhren wir zunächst an der Basis
vorbei, drehten noch eine Ehrenrunde durch das Städtchen und
erfreuten die örtlichen Wasservögel mit unseren Brotresten.
Schließlich machten wir am Anleger der FPP-Basis fest, dinierten
zum letzten Mal auf unserem Oberdeck und ließen den Urlaub mit
einem Fläschchen regionalen Rotwein gemütlich ausklingen. |
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