Mittwoch, 19. August
Der Skipper will heute ordentlich Kilometer schrubben und legt schon
ab, während die anderen noch frühstücken, und so sind
wir tatsächlich schon um 9:00 Uhr an der
Eingangsschleuse zum Rhein-Rhône-Kanal. Der
Schleusenwärter warnt uns vor "Seveso", meint damit aber nur die
Solvay-Chemiefabrik, durch deren Gelände uns der Kanal mitten
hindurchführt.
Vor und hinter der Chemiefabrik besteht der Wasserweg aus schnurgeraden
Kanalsegmenten, die aber an den Rändern dicht mit Schilf
bewachsen sind.
Um 13:00 Uhr legen wir für ein schnelles, kaltes Mittagessen aus
Bordbeständen am Halte Nautique Choisey an. Und um 14:30 Uhr sind
wir
dann schon in Dole - zeitig genug, um den markierten 4-km-Rundgang "Le
Chat Perché" durch
die Altstadt zu machen, der durch romantische Gässchen zu vielen
Sehenswürdigkeiten
führt, unter anderem zu den besten Macarons, die wir jemals
gegessen haben. Das architektonische Nonplusultra ist in der Rue de
Besançon Nr.7 zu besichtigen: eine steinerne Wendeltreppe aus
dem 16. Jhrt. mit Hohlkern und spiralförmiger Tragwange.
Abends dinieren wir dann recht touristisch im Restaurant "La Petite
Venise" direkt am
Canal des Tanneurs.
Im
Hafen von Dole
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Dole
von seiner schönsten Seite
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Dole
sous-terrain - La grande Fontaine
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Rue
de Besançon Nr. 7
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Gibt's
in der Rue de Besançon
Nr. 26
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Canal
des Tanneurs
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Donnerstag, 20.08.
Auf der heutigen Etappe
liegen 12 Schleusen! Deshalb ist wieder frühes Aufstehen angesagt.
Wir vervollständigen unseren Proviant
im Mini-Supermarkt Petit Casino in der
Rue de Besançon und legen um
9:00
Uhr ab. Der Kanalabschnitt hinter Dole ist von Platanen gesäumt,
so
dass er uns an den
Canal du Midi erinnert. Um 13:00 Uhr machen wir Mittagspause am Halte
Fluvial in Ranchot.
Platanenalleen
und Wasserbauwerke, die durchaus an den Canal du Midi erinnern
Der Wasserweg
besteht abwechselnd aus geraden Kanalabschnitten und
Strecken im natürlichen Flusslauf des Doubs.Teilweise sind Kanal
und Fluss nur durch eine Mauer getrennt. Immer
sind die Ufer schön bewachsen und die Landschaft reizvoll. Bald
hören wir auf, die Eisvögel zu zählen, die unseren Weg
kreuzen oder unseren Kurs begleiten. Zwei Exemplare bleiben sogar ruhig
auf
ihrem Ast sitzen, während wir mit unserem Boot vorbeifahren, so
dass wir ihr buntes Gefieder bewundern können.
Die Strecke stellt
hohe Ansprüche an die nautischen
Fähigkeiten der Crew. Es gibt viele Untiefen, Engstellen und
Schleusen mit bis zu 3,80 m Hub.
Wir hatten uns
vorgenommen, am Schwimmsteg zwischen der Schleuse und
dem Tunnel von Thoraise anzulegen. Der ist aber mit zwei Booten voll
belegt. So machen wir etwas abenteuerlich mit der hinteren Leine an der
Stirnseite des Schwimmstegs fest und vorne per Erdnagel an der
Uferböschung.
Da es in weitem
Umkreis kein Restaurant gibt, ernähren wir uns
wieder einmal aus Bordbeständen.
Freitag, 21.08.
Gestern sind wir
gut vorangekommen, und so liegt heute nur eine halbe
Tagesetappe bis Besançon vor uns. Um 9:30 Uhr legen wir ab und
beginnen gleich die
spektakulären Fahrt durch den Tunnel von Thoraise, dessen Decke
mit LED-Lichteffekten künstlerisch gestaltet ist. Wir fahren
direkt auf einen Wasservorhang zu, der uns am Ende des
Tunnels den Weg versperrt. Etwa eine Bootslänge, bevor wir nass
würden, schaltet sich der Wasserfall automatisch ab.
Der
Tunnel von Thoraise
Der Doubs und
seine kanalisierten Abschnitte führen heute
durch eine hübsche, hügelige Landschaft, bis sie
schließlich den herrlichen Blick auf die imposante
Zitadelle von Besançon freigibt. Der Weg auf der Flussschleife
um
die Altstadt herum bis zum Hafen an der Pont de la République
setzt den krönenden Abschluss.
Wir sind
früh
genug für ein Mittagessen im Restaurant
"Café Leffe" und einen Rundgang durch die Altstadt. Anschließend
überführen wir noch das Auto aus Scey, und am Abend
lassen wir den Bootsurlaub gemütlich mit einem Glas Rotwein auf
dem
Oberdeck ausklingen.
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